
Geh in die Stille - erwecke den Buddha in Dir
Weg und Ziel
Was ist der Weg - was ist das Ziel?
Jeder Schritt auf dem Weg zur Befreiung ist eine kleine Erleuchtungs-Erfahrung.
Grundlagen der Buddhalehre
Der Buddha ist wie ein Arzt, seine Lehre ist wie ein großer Medizinschrank und die Lebewesen sind wie Patienten, die von der Krankheit übler Gewohnheiten und falscher Sichtweise und damit von der Verstrickung in Leiden geheilt werden können.
Die Zuflucht zu den Drei Juwelen
In der Formulierung von Ringu Tulku Rinpoche
Erkenne, dass du die positiven Qualitäten in deinem Herzen zu unermesslicher Weisheit und grenzenlosem Mitgefühl entwickeln kannst.
Dich wie die früheren Buddhas zu entschließen, in diese Richtung zu gehen, ist die Zufluchtnahme zum Buddha.
Die Wege und Mittel kennen zu lernen und anzuwenden, ist die Zufluchtnahme zum Dharma.
Dich zu entschließen, für den positiven Einfluss und die Erklärungen von Weggefährten empfänglich zu sein, ist die Zufluchtnahme zum Sangha.
Dies für dich und zum Wohl der Lebewesen zu tun, ist der buddhistische Pfad und heißt Zuflucht nehmen.
Die grundlegende Lehre des Buddha für ein Leben der buddhistischen Geisteshaltung
Zusammengestellt von Ani Karma Tsultrim
Die vier Edlen Wahrheiten
Es gibt Leiden.
Es gibt eine Ursache des Leidens.
Es gibt die Aufhebung des Leidens.
Und es gibt einen Weg, den edlen achtfachen Pfad, der aus dem Leiden heraus führt.
Der Edle Achtfache Pfad
Rechte Erkenntnis – die Einsicht in die Vier Edlen Wahrheiten.
Rechte Gesinnung – eine entsagende, hasslose, friedfertige Geisteshaltung.
Rechte Rede – Vermeiden von Lüge, Zwischenträgerei, roher Rede und törichter Rede.
Rechtes Handeln – Vermeiden von Töten, Stehlen und Ehebrechen.
Rechter Lebenserwerb – Vermeiden eines Berufs, durch den andere Lebewesen getötet, verletzt oder in irgend einer Weise geschädigt werden.
Rechte Anstrengung – karmisch unheilsame, üble Dinge sind zu vermeiden oder zu überwinden, heilsame Dinge sind zu erwecken und zu erhalten.
Rechte Achtsamkeit – beständiges Achten auf die Vorgänge im Körper und mit dem Körper, die Gefühle, das Bewusstsein und die geistigen Objekte.
Rechte Sammlung – meditative Konzentration, die im reinen Gegenwärtigsein des höchsten, objektfreien Samadhi gipfelt.
Die vier Gedanken, die den Geist dem Dharma zuwenden
Das menschliche Leben ist kostbar, da wir die Möglichkeit haben, den Weg zu gehen, der aus dem Leidenskreislauf heraus führt.
Alles Entstandene ist vergänglich, leidbringend und nicht das Selbst.
Es gilt das Gesetz von Ursache und Wirkung: Was ich jetzt bin, ist die Folge meiner vergangenen Taten mit Körper, Rede und Geist. Wie ich jetzt denke, rede und handle bestimmt, was ich sein werde. Das ist Karma.
Wenn wir in einem Geisteszustand verweilen, der von Wünschen und Begierde, Abneigung und Hass, Verwirrung und falscher Sicht geprägt ist, schaffen wir uns Leiden. Das nennt man Samsara.
Diese vier Gedanken zu kontemplieren und tief in unserem Inneren zu verstehen, bereitet die Grundlage für den Weg zur Befreiung.
Die vier unermesslichen Gesinnungen - Brahmavihara
Liebende Güte, Mitgefühl/Mitleid, Mitfreude/Freude und Gleichmut
Metta: Entfalte bedingungslose liebende Güte, dann werden sich alle negativen Gedanken und alles Übelwollen auflösen.
Karuna: Entfalte Mitgefühl, dann werden deine egobezogenen Wünsche, deine Ruhelosigkeit und die Neigung, andere zu verletzen, verschwinden.
Mudita: Entfalte Mitfreude, dann werden Neid und Eifersucht versiegen, und mit Freude und freudigem Einsatz wirst du den Weg vollenden.
Upekkha: Entfalte Gleichmut, dann werden alle Widerstände in dir aufgehoben, und dein Geist wird stabil, wie ein Fels in der Brandung.
Mögen alle Wesen glücklich sein und die Ursachen von Glück schaffen.
Mögen sie alle frei sein von Leid und frei davon, die Ursachen von Leid zu schaffen.
Mögen sie das edle Glück finden, das niemals durch Leiden beeinträchtigt werden kann.
Mögen sie unerschütterlichen Gleichmut entfalten, jenseits von weltlichen Vorurteilen gegenüber Freunden und Feinden.
Richtlinien für das tägliche Leben – Silas für den Bodhisattva-Weg
Ich will kein lebendes Wesen töten oder verletzen, sondern Leben schützen.
Ich will mir weder materielle noch nicht-materielle Dinge aneignen, die mir nicht gegeben wurden.
Ich will von unreinem und unsittlichem Wandel Abstand nehmen.
Ich will mich enthalten Unwahres zu sagen.
Ich will keine berauschenden Mittel zu mir nehmen und solche auch nicht anbieten, da sie den Geist trüben und so zur Verletzung der anderen Silas führen.
Ich will nicht kritisieren, nicht andere aburteilen und nicht unbedacht oder absichtlich über die Fehler anderer sprechen.
Ich will mich weder selbst loben und über andere stellen, noch andere schlecht machen.
Ich will nicht kleinlich sein, sondern Großzügigkeit üben, sowohl in materiellen Dingen, als auch in Herzenseigenschaften.
Ich will nicht in Zorn geraten und keinen Zorn provozieren.
Ich will die religiösen Gefühle anderer, sowie die Drei Juwelen achten.
Bei allem Wirken im Denken, Reden und Handeln ist mir stets bewusst, dass das Gesetz der liebenden Güte an oberster Stelle steht. So will ich auch niemand anderen veranlassen, eines der Silas zu übertreten.
Praxis der Einsicht
Die Wurzeln allen Übels sind die drei Geistesgifte.
Begierde und Anhaftung werden überwunden, indem ich nur das tue, was dem Weg des Erwachens förderlich ist.
Abneigung und Hass werden überwunden, indem ich mich von bedingungsloser liebender Güte lenken lasse.
Verblendung und Nichtwissen werden überwunden, indem ich in reinem Gegenwärtigsein in Leerheit und Klarheit verweile.
Widmung der Verdienste aus der buddhistischen Praxis
Möge ich durch diese heilsamen Übungen den Weg zur geistigen Freiheit betreten.
Möge alles, was ich mit Körper, Rede und Geist tue, niemandem Leid und Schaden zufügen.
Möge es zu meinem eigenen Nutzen sein und möge es zum Wohl und Glück von anderen beitragen.
Befreiung, Erleuchtung
Zitiert nach dem Palikanon
Wer alle Dinge, die den Geist trüben, aufgibt und die Eigenschaften entfaltet, die zur Läuterung führen, der wird schon in diesem Leben die Fülle von Weisheit und Vollkommenheit verwirklichen. Er wird Freude, wahres Glück und innere Stille finden, und von Achtsamkeit und klarer Bewusstheit erfüllt sein. Das ist der Zustand unerschütterlicher, letztendlicher Glückseligkeit.
Die dreifache buddhistische Geistesschulung besteht aus der Tugend, der Meditation und der Weisheit.
Tugend ist Lauterkeit des Herzens.
Meditation bedeutet, klar bewusst und unberührt von Sinneseindrücken in der inneren Stille zu verweilen.
Sich der Gelassenheit und Lauterkeit bewusst zu sein, ohne eine Vorstellung von Gelassenheit und Lauterkeit zu bilden, ebenso bei Gut und Böse und allen anderen Gegensätzen unberührt zu bleiben, unabhängig und im Frieden – das ist Weisheit.
Wer Einsicht hat in das Wesentliche der Dreifachen Übung und erkennt, dass es nichts zu erreichen und zu unterscheiden gibt, der begreift die Übung in ihrer Unteilbarkeit.
Hui Hai, Chan-Meister
Die Soheit ist leer
und eigenschaftslos wie der Raum,
nichts fehlt und nichts ist überflüssig.
Aber wegen unserer Unterscheidungen
können wir das nicht erkennen.
Je mehr du darüber redest,
je mehr du darüber denkst,
desto weiter entfernst du dich davon.
Hör auf zu reden und zu denken,
und es wird nichts geben,
was du nicht verstehen wirst.
Schau nach Innen,
und in einem einzigen Augenblick
wirst du jenseits der Erscheinungen
und der Leerheit sein.
Seung Ts'an
Literatur zur Einführung
Der kleine Alltags-Buddhist
von Maren Schneider
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Buddha - Der Lotus im Fluss - Eine Einführung in die Grundlagen des Buddhismus
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Paul Köppler
So meditiert Buddha - 108 Übungen aus den Reden des Erwachten